Gasverbrauch ermitteln und reduzieren

Damit Sie bei unserem Gasanbietervergleich immer den billigsten Anbieter finden, brauchen Sie genaue Angaben über Ihren persönlichen, jährlichen Gasverbrauch. Was Sie bei der Berechnung des Gasverbrauchs beachten müssen und wovon der Gasverbrauch in Ihrer Wohnung letztendlich abhängt, zeigt Ihnen schnell und kompakt unser Gasverbrauch-Ratgeber:

1. Wie berechne ich meinen persönlichen, jährlichen Gasverbrauch?

1: Die letztjährige Gasabrechnung

Am aller einfachsten erfahren Sie Ihren jährlichen Gasverbrauch bei einem Blick auf die Endabrechnung des Vorjahres. Dort wird häufig bereits auf der ersten Seite der Rechnung der Gasverbrauch des letzten Jahres entweder in Kilowattstunden (kWh) oder in Kubikmetern (m³) angegeben. Außerdem finden Sie dort weitere wichtige Informationen wie etwa den Gaspreis, den Anfangs- und Endzählerstand sowie den Abrechnungszeitraum.
Anhand weiterer Daten wie

  • bereits gezahlter Abschläge,
  • Informationen zum Kunden,
  • Daten zum Vertrag und
  • der Lieferstelle

lässt sich der Verbrauch ziemlich eindeutig nachvollziehen. Mit den einzeln aufgezählten Posten können Sie alles nochmal genau überprüfen, falls Ihnen Ihr Betrag zu hoch erscheint.

2: Allgemeine Rechengrößen

In Einzelfällen ist es für Sie jedoch nicht möglich, die letzte Abrechnung einzusehen, beispielsweise, wenn Sie umgezogen sind oder eine neue Heizung einbauen, bei der Sie über keinerlei Erfahrungswerte verfügen. In diesem Fall können Sie sich an folgenden Richtwerten orientieren:

Wohnfläche in m²Gasverbrauch in kWh/Jahr
304000
507000
10014000
Reihenhaus20000
Einfamilienhaus30000

Der individuelle Gasverbrauch hängt hier natürlich von weiteren Faktoren wie der Qualität der Wärmedämmung oder der genutzten Heiztechnologie ab. Es handelt sich, wie gesagt, nur um Richtwerte. Auch ein sehr kalter Winter kann die Heizkosten beispielsweise in die Höhe treiben.

Achtung: Einige Anbieter geben den jährlichen Gasverbrauch statt in kWh in Kubikmetern (m³) an. Um aus diesem Wert, die Menge an verbrauchtem Gas in kWh zu berechnen, müssen Sie die Kubikmeterzahl mit dem Brennwert und der sogenannten Zustandszahl (z-Zahl) multiplizieren.
Kilowattstunden = Kubikmeter x Brennwert x z-Zahl

2.1: Der Brennwert

Der Brennwert bezeichnet jene Energie, welche bei einer vollständigen Verbrennung und einer anschließenden Rückkühlung auf die Bezugstemperatur frei wird. Die Einheit des Brennwerts ist daher kWh pro Kubikmeter (m³). Die Höhe Ihres individuellen Brennwerts hängt dabei von der Zusammensetzung des Gases ab. Hier haben Butan und Propan einen deutlich höheren Brennwert als beispielsweise Methan (Hauptbestandteil von Erdgas).

Die Gasanbieter in Deutschland unterschieden hier zwischen zwei Erdgas-“Typen“:

  • Erdgas „L“: relativ geringer Brennwert (zwischen 8 und 10)
  • Erdgas „H“: relativ hoher Brennwert (zwischen 10 und 12)
Info: Je höher der Anteil an sogenannten Intergasen wie CO² oder Stickstoff in Ihrem Gas ist, desto niedriger ist der entsprechende Brennwert. „L“-Erdgase haben beispielsweise einen sehr hohen Anteil an Intergasen.

2.2: Die Zustandszahl (z-Zahl)

Die Zustandszahl berücksichtigt den Einfluss der örtlichen Temperatur und des Luftdrucks auf das Gasvolumen. Dabei nutzen die Gasanbieter die z-Zahl als Faktor, um das gelieferte Gas in den Normzustand „zurück“ zu rechnen.

3: Detaillierte Berechnung

Mithilfe eines etwas anderen Berechnungsansatzes können Sie detailliertere Angaben zu Ihrem jährlichen Gasverbrauch erhalten:

Heizung + Warmwasseraufbereitung: 160 kWh (16m³) pro Quadratmeter Wohnfläche
Heizung alleine: 140 kWh (14m³) pro Quadratmeter Wohnfläche

Info: Diese Art der Berechnung setzt einen durchschnittlichen Brennwertfaktor von 10,0 Voraus.

2. Wovon hängt mein jährlicher Gasverbrauch ab?

Den Brennwert des zugelieferten Gases können Sie (außer Sie wechseln den Gasanbieter), genau wie das Wetter, nicht beeinflussen. Der jährliche Jahresverbrauch an Gas in Ihrer Wohnung hängt allerdings noch von einigen anderen, durchaus beeinflussbaren, Faktoren ab. Unser Gasverbrauch-Ratgeber nennt Ihnen die wichtigsten Parameter:

2.1: Wärmedämmung

Die Dämmung Ihres Wohngebäudes ist ein gängiger Punkt, falls Sie Heizkosten einsparen möchten. Die Unterschiede zwischen einzelnen Gebäuden können hinsichtlich des Gasverbrauches drastisch sein. So verbrauchen Sie in einem schlecht gedämmten Altbau oftmals mehr als das Zehnfache dessen, was Sie in einem Passiv-Haus verbrauchen würden.

Gut gedämmte Wände, Türen und Fester helfen Ihnen also, gewaltige Summen an Geld einzusparen. Sie sollten also unbedingt die Wärmedämmung an Ihrem Haus überprüfen oder sich bei einem Mietshaus/ einer Mietswohnung an den Vermieter wenden. Oftmals stellen sich diese leider quer, was die Außendämmung der Wohnung angeht, da diese natürlich einmalig mit Kosten versehen wäre. Beachten Sie aber, dass Sie neuerdings auch die Möglichkeit der Innendämmung haben. Wie Sie Ihre Innenwand richtig dämmen, erfahren Sie hier.

2.2: Heizung checken

Gasverbrauch reduzieren spart Geld ein!

Sollten Sie unsere einfachen Tipps beachten, reduzieren Sie Ihren Gasverbrauch und sparen eine Menge Geld ein.

Oftmals liegt ein zu hoher Gasverbrauch daran, dass die Effizienz Ihrer Heizung im Verlauf der Jahre abgenommen hat, was typisch für jeden älteren Heizkörper ist. Regelmäßige Wartungen halten Sie daher auf dem Laufenden, ob Sie deswegen etwas unternehmen müssen. In letzter Zeit sind Gasheizkessel deutlich effizienter geworden. Wir raten Ihnen daher, spätestens nach 15 Jahren Ihren Heizkessel austauschen zu lassen.

Gleichzeitig sollten Sie darauf achten, dass Sie Ihre Heizung regelmäßig von Schmutz und vor allem Staub befreien, denn: Staub schluckt Wärme! Außerdem sollten Sie Ihren Heizkörper niemals zustellen, da sonst die Luft nicht zirkulieren kann. Ein daraus resultierender Wärmestau lässt den Gasverbrauch in die Höhe schnellen.

2.3: Lüftung

Auch durch richtiges Lüften können Sie einen Wärmeverlust nach außen vermeiden und damit den Gasverbrauch senken. Hier gilt tatsächlich der altbekannte Spruch: Stoßlüften ist besser als dauerhaftes Kippen! Denn durch ein ständig gekipptes Fenster weicht die Wärme nach außen und die Fassade kühlt stetig ab. Wer dagegen nach dem Prinzip des Stoßlüften verfährt, nutzt die vorhandene Heizwärme deutlich effizienter.

2.4: Zimmertemperatur:

Sie sollten stets Ihre aktuelle Zimmertemperatur überprüfen. Dabei sollte die Temperatur niemals unter 12° Celsius abfallen, da sonst das anschließende Aufheizen deutlich länger dauert und dementsprechend mehr Gas verbraucht. Aber achten Sie auch darauf, dass Sie Ihr Zimmer nicht zu stark beheizen. Eine ständig auf Hochtouren laufende Heizung trocknet die Raumluft aus und macht somit den Weg frei für Atemwegserkrankungen. Wir empfehlen daher eine Temperatur zwischen minimal 15° und maximal 20° Celsius.

Info: Hier hängt Ihr Gasverbrauch natürlich auch von Ihren persönlichen Gewohnheiten bzw. denen Ihrer Mitbewohner ab. Denn umso stärker Sie heizen, desto mehr Gas verbrauchen Sie logischerweise.

2.5: Wasserverbrauch

Auch die Erwärmung Ihres verbrauchten Wassers benötigt natürlich Energie und verbraucht daher Gas. Beachten Sie daher, dass Sie ein Bad rund drei mal so viel Wasser „kostet“ als eine Dusche. Überdenken Sie daher die Anzahl Ihrer Vollbäder, falls Sie Heizkosten einsparen wollen.

3. Fazit

Falls Sie keine aktuelle Gasabrechnung zur Verfügung haben, geben Ihnen einige Richtwerte eine gute Übersicht über den möglichen Gasverbrauch Ihrer Wohnung. Detailliertere Informationen erhalten Sie dagegen, wenn Sie Ihren Verbrauch auf den einzelnen Quadratmeter Ihres Behausung umrechnen. Wir empfehlen Ihnen hier unseren Gaspreisvergleich, damit Sie schnell und unkompliziert einen günstigeren Anbieter auswählen und noch mehr profitieren können.
Doch auch ohne Gasanbieterwechsel lässt sich der Gasverbrauch mithilfe einiger einfacher Maßnahmen reduzieren. Nutzen Sie daher unsere Tipps und ernten Sie den Lohn Ihrer Arbeit beim Blick auf Ihre nächste Gasabrechnung!